Neben anderem wurde über eine Cooperative namens „Eloisa Cartonera” berichtet. Beschäftigt haben mich einige wenige Sätze und erfreut hat mich die Geschicklichkeit und der Mut der betroffenen Menschen: „Ein normales Taschenbuch kostet in Buenos Aires ca. vierzehn Euro. Davon kann ein Mensch 5 Tage leben! Also kann er sich keine Bücher leisten.”
Weil auch arme Menschen lesen wollen, sagt die Cooperative mit Recht, haben sich ein paar Dutzend Buchaktivisten zusammengetan und machen Bücher, nicht unbedingt nur für Arme, sondern mit allereinfachsten Mitteln zum niedrigstmöglichen Preis. Alle, Autoren, Illustratoren, Drucker, Grafiker, Buchbinder und Distributoren gehören zur Cooperativa Eloisa Cartonera. Für den europäischen Betrachter wirkt das alles sehr malerisch, ist es aber nicht, sondern im allerbesten Sinne ökonomisch (bescheiden) und ökologisch (erfolgreich).
Bildquelle: flickr
Jedes dieser Bücher kostet ca. 1 €. Wer sich im Buchwesen auskennt, sieht auf Anhieb. leider nicht auf den Fotos, wie sie in mühevoll-kleinteiliger Handarbeit produziert werden: Der Buchblock wird auf A4 quer fotokopiert, einmal gefalzt und in eine Karton-Decke geheftet, die von emsigen Einsammlern morgens früh aus den Containern der Geschäfte gerettet und zugeschnitten werden. Also finden sich die neuesten Gedichte des Quartier-Heros in den Zuschnitten aus einem Champagner- und die Werke seiner Kollegin in einem Seifengebinde wieder. Alle Buchdecken werden individuell gestaltet und sind handbemalt. Zusammengefasst: Pappe, Lage, Heftung, hurrah, ein Buch. Ich bin begeistert! Leider ist Buenos Aires zu weit weg, um zu kaufen.
Cooperative: http://www.eloisacartonera.com.ar/ENGversion.html
Flickr: http://www.flickr.com/photos/eloisacartonera/with/3548234023/
google-Bilder: http://tinyurl.com/yzkw9xp
1 Kommentar:
Die Deckel sind so herrlich bunt! Wirklich ganz toll :-) Danke für den Hinweis.
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