Vor einigen Jahren las ich in der Süddeutschen Zeitung einen Text über die Wiedergeburt des „totgeglaubten Archivs” mit dem Tenor, dass in den digitalen Zeiten zahlreiche Liebhaber und Kenner des gesammelten Wissens hervorragende Mittel entdecken oder entwickeln, um ihr Wissen zu sammeln, ihre Sammlungen abzubilden und, noch wichtiger, über alle Grenzen hinweg zugänglich zu machen.
Das Zitat „Wissen gleichzeitig sammeln, ordnen und zugänglich machen […]” der Wissenschaftshistorikerin Anke Te Heesen habe ich mir mutig zum eigenen Leitgedanken für mein ganz persönliches „Suchen und Sammeln” gemacht. Das galt für meine letzten Berufsjahre, in denen es mir gelungen war, aus ignorierten, unsortierten historischen Memorabilien einer Unternehmerfamilie eine Menge allgemein verfügbares Wissen zu einem einstmals führenden mittelständischen Unternehmen zu generieren. Gleiches gilt auch für meine Leidenschaft, die Buchbinderei, verbunden mit meiner Charaktereigenschaft, nicht in Demut zu verharren, wenn lauthals von oben verkündet wird, dass dies und jenes schon immer so gemacht worden wäre. Die vielen damit verbundenen ‚und damit basta’ haben mich nur noch mehr dazu angespornt, weiterzusuchen, weiter zu suchen, zu fragen, zu lernen.
Das Zitat „Wissen gleichzeitig sammeln, ordnen und zugänglich machen […]” der Wissenschaftshistorikerin Anke Te Heesen habe ich mir mutig zum eigenen Leitgedanken für mein ganz persönliches „Suchen und Sammeln” gemacht. Das galt für meine letzten Berufsjahre, in denen es mir gelungen war, aus ignorierten, unsortierten historischen Memorabilien einer Unternehmerfamilie eine Menge allgemein verfügbares Wissen zu einem einstmals führenden mittelständischen Unternehmen zu generieren. Gleiches gilt auch für meine Leidenschaft, die Buchbinderei, verbunden mit meiner Charaktereigenschaft, nicht in Demut zu verharren, wenn lauthals von oben verkündet wird, dass dies und jenes schon immer so gemacht worden wäre. Die vielen damit verbundenen ‚und damit basta’ haben mich nur noch mehr dazu angespornt, weiterzusuchen, weiter zu suchen, zu fragen, zu lernen.
So erging es mir auch, als ich mich im vergangenen Jahr auf ein Buchbinde-Seminar eines amerikanischen Buchrestaurators und Buchbinders als Lehrbeauftragter einer englischen Stiftung in einem italienischen Priesterseminar vorbereitete. Ich lernte also eine feine Buchbindetechnik fern moderner Maschinen aus französischer, vorrevolutionärer Zeit (Zitat deutscher Buchbinder-Meister-Mensch: „ … ah, sowas wie Franzband, nur primitiver …”). Sehr vorlaut und ignorant war das, fand ich, und habe mich also mit der Zeit der Aufklärung in Frankreich und Deutschland intensiv beschäftigt. Die verschiedenen Bibliografien, die mir ans Herz gelegt wurden und die Früchte meiner weiteren Suche füllen Ordner, analoger und digitaler Art.
Ein Thema, dem weniger Beachtung in der Welt der Buchbinde-Historiker geschenkt wurde, war das „Buntpapier”, wobei allseits Konsens bestand, und der hieß halt „Marmorpapier” und „Kleisterpapier”. In deren Schatten ignorierten wir alle viel sehr viel weiter verbreitete, kunsthandwerklich bearbeitete Papiere: dominotés, Modeldrucke, Firnispapiere, Brokatpapiere aus Deutschland, Italien und Frankreich. Besonders im 18. Jahrhundert brillierten die handwerklichen Kunstwerke durch „erstaunliche Leuchtkraft” und beeindrucken uns noch heute, weil sie „voll wilder Schönheit” sind (Marc Kopylov), selbst in schummerigster Schonbeleuchtung in der Bibliotheque Mazarine.
In einem kleinen, hochspezialisierten Pariser Verlag (Édition des Cendres), den Marc und Christiane F. Kopylov im Schatten des Pére Lachaise betreiben, erschienen vier veritable, erstklassig edierte, meisterhaft reproduzierte „Archive”, wunderschöne Bücher zu den mitteleuropäischen Buntpapieren des 17. - 19. Jahrhunderts mit über 1.000 Abbildungen. Bereits 2010 erschien das Buch „Papier dominotés” von André Jammes, illustriert mit Beispielen seiner Privatsammlung. In diesem Jahr kamen die entsprechenden Bände zu Frankreich, Italien und Deutschland auf den Markt. (Alle Bilder: © Édition des Cendrés)
Marc Kopylov
— Papiers dominotés français ou l'art de revêtir d’éphémères couvertures colorées
livres & brochures entre 1750 et 1820
25 x 25 cm, farbiger Einband, 240 farbige Abb., 448 Seiten / ISBN 978-2-86742-207-2
Limitierte Auflage von 999 Ex. 130 €
Limitierte Auflage von 999 Ex. 130 €
— Papiers dominotés italiens. Un univers de couleurs, de fantaisie et d’invention (1750-1850)
25 x 25 cm / farbiger Einband, 280 farbige Abb., 408 Seiten / ISBN 978-2-86742-208-9
Limitierte Auflage von 999 Ex. 130 €
Limitierte Auflage von 999 Ex. 130 €
Christiane F. Kopylov
— Papiers dorés d'allemagne au siècle des lumières (1680-1830)
25 x 25 cm / farbiger Einband, 240 farbige Abb., 448 Seiten / ISBN 978-2-86742-208-6
Limitierte Auflage von 999 Ex. 130 €
Limitierte Auflage von 999 Ex. 130 €
Es besteht die Möglichkeit, diese drei Bände in einem Schuber gesammelt zu erwerben.
André Jammes
— Papiers dominotés. Trait d’union entre l’imagerie populaire et les papiers peints (France 1750-1820
25 x 25 cm, farbiger Einband, 350 farbige Abb., 564 Seiten / ISBN: 2-86742-176-1 ; 2010 ;
Limitierte Auflage von 999 Ex. (nahezu vergriffen), 180 €.
⇣ Wie auch immer Sie sich entscheiden, bitte direkt an den Verlag wenden:
Éditions des Cendrés
Adresse: 8 Rue des Cendriers, 75020 Paris, Frankreich
Telefon:+33 1 43 49 31 80
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