Sonntag, 15. Februar 2009

Ein Award? Ein Award! Wer? Ich?

Meine Buchbindefreundin Astrid :: tulibri :: hat mich in die Reihe derer aufgenommen, die sie als Inspirationsquellen aufgelistet hat. «Peter, analytic-creative head of VUSCOR». Nach anfänglicher Skepsis (als Kind gewann ich einen Warengutschein über 10 Mark und sonst noch niemals jemals irgendetwas) bemerkte ich bei mir eine gewisse stille Freude. Mir war klar geworden, dass es mir gelungen ist, mein schrecklich großes Maul beim Thema Buchbinden im Zaum zu halten. Es freut mich natürlich auch, dass meine kleinen Beiträge zum Thema, seien sie egoistisch-polemisch oder auch ernsthaft-inhaltlich mit dazu beigetragen haben, die krustige Informationslage bei den buchbinderisch bewegten Mitmenschen ein wenig aufzuweichen.
Was habe ich also zu den berühmten Award-Rules auszusagen?
«The rules are these:
 List six things that inspire my creativity
- Pass the award on to 6 more kreativ bloggers
- Link back to the person who gave you the award
- Link to the people you are passing it on to and leave them a comment to let them know.»
I) 1. Ich bin ein visuell denkender Mensch. Zwar lese ich viel, blogge noch mehr, diskutiere ganz gerne, aber am liebsten beobachte ich alles um mich herum und picke auf, was mir ‚ins Auge fällt’, ganz real. Als ganz kleiner Pfadfinder bekam ich deshalb den Spitznamen „Sammeltasse” verpasst. Doch am allerliebsten sammele ich heute rein virtuell.
2. Handwerker beobachten, egal welche. Besonders Buchbinder, Buchkünstler, Papierenthusiasten, Grafiker, Zeichner, Sezzer, Fotografen - alles wirkliche Inspirationsquellen.
3.Ich geh zum Schrecken mancher Menschen in Museen spazieren, ohne Pause, so wie andere durch den Forstbotanischen Garten marschieren. Und versuche dann Monate später dieses eine spezielle Grün von dem frühmittelalterlichen Tafelbildchen der Kölner Schule nachzukleistern.
4. Meine Neugier äußert sich in einem drängenden Gefühl, etwas Lernen zu wollen. Es gibt keinen Kurs, bei dem ich nichts gelernt hätte; Diskurse mit den Lehrenden, milde Nachsicht mit den Mitlernenden, auch das bringt mich weiter.
5. Noch mehr lernen wollen. Ich liebe den Gedankenaustausch mit gleichgesinnten und mit denen, die Infos und Hintergrundwissen vermitteln können. Verfechter des ‚Herrschaftswissens’ sind mir zuwider, die meide ich.
6. Völlig unbeleckte Mitmenschen, denen ich eines meiner Bücherlein in die Hand drücke und dann fragend angucke. Was die spontan sagen, das fließt in die Arbeit ein.

II) Ich reiche weiter an
- Carmencho Arregui, eine der innovativsten Buchbinderinnen unserer Tage :: Link ::
- Erin Zamrzla, „designer, bookbinder and artist, she loves paper, glue, acrylic paint and thrift store finds. :: Link ::
- Jeff Peachey, der Mann der so viel weiss und darüber so schön schreibt und viele nützliche Werkzeuge entwickelt:: Link ::
- BibliOdyssey, das grandiose Weblog mit den traumhaften Buchillustrationen :: Link ::
- Edward Tufte, der die unreflektierte Nutzung von PowerPoint unverblümt als gestalterischen Stalinismus bezeichnet :: Link ::
- und alle die, mit denen ich befreundet bin und die ich nun nicht aufzähle, weil ich niemand verletzten möchte, denn ich vergesse bestimmt jemand. xoxo

Anmerkung pz: Ja, ist das denn zu fassen, so ein bodenständiger Papiertiger wie ich orientiert sich weltweit! Woran das wohl liegen mag? Daran: http://www.bookartsforum.com/forum/index.php