Wenn ein Text über früh-mittelalterliche Buchillustrationen, bebildert mit zahlreichen putzigen Holzschnitten der Zeit, so anfängt: „Die naive Sinnlichkeit des Auges ist dem Deutschen nicht gegeben, er muß sie sich immer erst erwerben. Er ist sachlich zu stark interessiert, um mit unbefangener Optik die Dinge in sich aufzunehmen.”, dann muss ich das lesen. Dann kann ich richtig was lernen oder mich köstlich amüsieren - oder gar beides.
Samstag, 15. Juni 2013
Freitag, 14. Juni 2013
Was kostete Buchbinden A.D. 1883 ?
Ein Kölner Antiquar bietet auf eBay den Band 1 der 15-bändigen Amsterdamer Gesamtausgabe, gedruckt 1682, des berühmten deutschsprachigen Mystikers Jacob Böhme an. Nur Band 1 ? Ja, und der professionellen Beschreibung des raren Bändchens entnimmt der sensible Leser, mit welch ehrlichem Bedauern Antiquar Stöger die restlichen Bände vermisst. Das kann ich nachvollziehen, denn ich weiss zufällig, wie teuer Böhme-Reprints gehandelt werden, so sie denn überhaupt einmal angeboten werden.
Das Buch ist keine Schönheit (mehr), es scheint vielgelesen zu sein. Interessanter ist das beigebundene Vorsatzblatt des Käufers von 1883, der mit allerbesten Absichten die komplette Originalausgabe neu hat einbinden lassen: „Gegenw[ärtiges] theosophisches Werk Jak. Böhme ist im Jahre 1883 v. der antiquarischen Buchhandlung in Tübingen angekauft worden. Dasselbe bestund damals in 5 Bänden. Im Jahre 1890 hat man dasselbe nach all seinen einzelnen Theilen wie solche der sel. Böhme geschrieben, und zwar der schnellen Auffindung und des bequemen Gebrauchs halber in 29 Bd. binden lassen, deren Kosten sich auf 18 M. belaufen. Gesamtkosten des Werks 61 M. Gebe Gott, daß dieses unschätzbare Werk nicht in unberufene Hände gelange. Anno 1890”
Der fromme Wunsch ist leider nicht in Erfüllung gegangen, denn die restlichen 28 Halbleinenbände sind verschollen. Aber nun wissen wir aus authentischer Quelle, was die Bindearbeit damals gekostet hat. Das ist schließlich auch mal eine interessante Information. Wenn Sie mitbieten wollen, drücke ich Ihnen die Daumen: http://tinyurl.com/mhfk8we
Das Buch ist keine Schönheit (mehr), es scheint vielgelesen zu sein. Interessanter ist das beigebundene Vorsatzblatt des Käufers von 1883, der mit allerbesten Absichten die komplette Originalausgabe neu hat einbinden lassen: „Gegenw[ärtiges] theosophisches Werk Jak. Böhme ist im Jahre 1883 v. der antiquarischen Buchhandlung in Tübingen angekauft worden. Dasselbe bestund damals in 5 Bänden. Im Jahre 1890 hat man dasselbe nach all seinen einzelnen Theilen wie solche der sel. Böhme geschrieben, und zwar der schnellen Auffindung und des bequemen Gebrauchs halber in 29 Bd. binden lassen, deren Kosten sich auf 18 M. belaufen. Gesamtkosten des Werks 61 M. Gebe Gott, daß dieses unschätzbare Werk nicht in unberufene Hände gelange. Anno 1890”
Der fromme Wunsch ist leider nicht in Erfüllung gegangen, denn die restlichen 28 Halbleinenbände sind verschollen. Aber nun wissen wir aus authentischer Quelle, was die Bindearbeit damals gekostet hat. Das ist schließlich auch mal eine interessante Information. Wenn Sie mitbieten wollen, drücke ich Ihnen die Daumen: http://tinyurl.com/mhfk8we
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