Papparbeiten sind nach der reinen Lehre der alten Meister die „Nebenarbeiten des Buchbinders”. Nun, wer sich in dieses Buch, herausgegeben 1966 vom Schweizerischen Verein für Handarbeit und Schulreform (sic!), vertieft und sich zwischen den ungezählten hervorragenden Werkzeichnungen nicht verliert, ist bald vom Gegenteil überzeugt.
Natürlich meine ich den Buchbinde-Amateur, nicht den Profi, denn, so glaube ich, der würde sich freuen, wenn er gelegentlich den Auftrag erhielte, eine Schachtel, eine Box oder gar eine Dokumentenrolle zu fertigen. Leider findet sich so schnell niemand, der kunsthandwerkliche Objekte der gediegenen Art in Auftrag gibt und dem die fällige Rechnung nicht die Tränen in die Augen treibt.
Den Hinweis zum Buch, das in Wirklichkeit eine fadengeheftete, knochengeleimte Broschur ist, verdanke ich der Schweizerin Käti Kreienbühl, besser bekannt als kecke kreatives handwerk, deren Exemplar leider ziemlich ramponiert war. Man sah ihm das halbe Jahrhundert im Gebrauch durchaus an. Mein eigenes, das ich zwischenzeitlich auf ZVAB fand, ist ähnlich mürbe im Rücken, besteht doch die Maschinenheftung aus einem hauchdünnen Fädlein.
Käti schicke ich morgen ihr kostbares Büchlein, neu und stabil eingebunden, und Ihnen empfehle ich, sich um ein eigenes zu bemühen. Denn wer gerne mit Pappe arbeitet, wird sich über die Fülle an sofort verwertbaren, zielorientierten Informationen freuen.
Kätis Buch zerlegt … |
… und neu eingebunden. |