Jörg Czischke 1972. Farbzeichnung (preussischblau) Mischtechnik, 70x100 cm, signiert, datiert |
Aufruf an meine Freunde: Diese Original-Farbzeichnung meines verstorbenen Freundes Jörg Czischke hat einen Makel - sie wellt sich. Ich möchte sie gerne „entfalten”, da sie als Rarität ordentlich fotografiert werden muss. Einer meiner Vorbesitzer hat leider getan, was vor 20 oder gar 30 Jahren (fast) jeder getan hat, der Zugriff auf die verdammte Gummilösung hatte. Er hat das Blatt (Schoeller Hammer Zeichenkarton 70 x 100 cm) mit dem Teufelszeug irgendwo vollflächig aufgebappt. Vorne ist das signierte Blatt makellos; hinten allerdings k***braun und fleckig. An einer winzigen Ecke habe ich mit Wattestäbchen und versch. Lösungsmitteln versucht, das Zeug zu entfernen. Rührt sich nichts, der alte Kleber ist wie versteinert.
Wegen der überaus delikaten (Misch-)Technik Czischkes, der mit hauchdünnen Schichten von feinsten Pigmenten und dem Abrieb von Künstlerkreiden und Wachskreiden gearbeitet hat, kann ich das Blatt nicht einfach in ein Bad stecken (lassen). Was also tun? Meine finanziellen Möglichkeiten sind halt begrenzt, so dass der Auftrag an einen Papierrestaurator entfallen muss.
Bleibt die Eigeninitiative.
a) Ich könnte mit BuBi-Kleister auf eine maßhaltige Platte Museumspappe aufkaschieren und unter Gewicht trocknen lassen. Frage ist nur, ob der hinterwärtige Rubbercement-Auftrag das ordentliche, glatte Abtrocknen nicht verhindert?
b) Eine, mittlerweile verpönte Technik, Grafik zu rahmen, könnte in diesem Fall ausnahmsweise angewendet werden. Man klebt die Arbeit allseitig mit säurefreiem, weissem Nassklebeband von hinten auf die sorgfältig gereinigte Frontglasscheibe. Der Klebefalz ragt höchstens 5 - 6 mm in die Rückseite hinein und zieht das Blatt beim Abtrocknen glatt.
Was meint Ihr dazu?