Mittwoch, 4. November 2009

F. Morf. Papparbeit und Bucheinband - Zurück im Bücherregal



Für ein paar Euros habe ich mir diese hübsche Buchruine (ca. A5, 130 S., viele SW-Abb.) auf ebay ‚geschossen’. Der Verkäufer hatte die Beschreibung kräftig geschönt. Sie hat nur gestimmt, wenn das Büchlein geschlossen im Regal stand. Geöffnet fielen mir die Einzelteile entgegen. Ebenso hing der sog. amerikanische Schutzumschlag in Fetzen an der Einbandpappe herunter. Dieses Buch von Friethold (!) Morf, erschienen im Verlag Otto Maier Ravensburg, wurde zwischen den 20er und den 50 Jahren einige Male wiederaufgelegt: Mal in expressionistischer, mal in nazifreundlicher und meines in klassizistischer Typographie mit hochmoderner Umschlaggestaltung. 
Nach einem amerikanischen Vorbild habe ich einen besonders schmalen Halbleinenrücken gewählt und passende kleine Leinenecken, was ungeheuer Material spart und sehr elegant wirkt. (Das werde ich mal mit Leder versuchen - bei den aktuellen Preisen lohnt sich das sicher.) Die Vorsätze sind  passend zum leicht gilben Kunstdruckpapier des neu auf Bänder gehefteten Buchblocks gewählt. Die vorhandenen Heftlöcher habe ich nach Möglichkeit wieder verwendet. Eingebunden ist das Schätzchen in eine alte Nato-Karte, die mir Buchbindefreund Uwe generös geschenkt hatte. Mir gefällt's so, schließlich bin ich nicht wg. meiner filigranen Einbände bekannt.