Samstag, 27. Juni 2015

Wieder was gelernt : Archivboxen bauen

In Roger Greens Kurs (in seiner just eingeweihten neuen Werkstatt) habe ich sein System gelernt, Archivboxen zu bauen. Basierend auf 2 mm BuBi-Pappe und verschiedenen Bezugsstoffen, Roger bevorzugt Euro-Buckram, war ich einigermaßen erfolgreich, kein Wunder bei ihm als aufmerksamen und strengen Lehrer. Zu Hause habe ich schnell das Erlernte nachempfunden, sonst bleibt nix haften, jedenfalls nicht bei mir. Und, siehe da, es hat funktioniert, obwohl die notwendige feinmotorische Piddelsarbeit ein paar winzige aber sichtbare Fehler bereit hielt. Eine Box für das WPK-Format, bezogen mit Original-DDR-Friedensware-BuBi-Leinen (in Gold) ist schon weg, die hat einer Freundin gut gefallen. Sie will darin ihre kleine Sammlung Kunstpostkarten griffbereit ins Regal stellen.

v.u.n.o.: Die Wuppertaler A4-Lehrbox, auch Drop Back Box genannt, mein Exemplar für A5 in Naturleinen und eine Mini-Box, passend für ein kleines feines Büchlein, in Römerturm-Bütten gehüllt und mit einem Rest von Tanjas Sprenkelpapier ausgekleidet. 
Vor ein paar Monaten schrieb einer der Buchbindeprofis in seinem Blog, dass der Bau einer (1) Schachtel ein großer Spaß sei; dass aber der Bau von 240 identischen Archibboxen Schinderei sei. Das kann ich nun nachvollziehen. Wenn Roger sein „Drop Back Box”-System veröffentlicht hat, werde ich seine Erkenntnisse hier abdrucken.

Mittwoch, 24. Juni 2015

‚Elegante’ Bücher binden

Wer kann wirklich von sich und seinen Bucheinbänden behaupten sie seien ‚elegant’? Viele sind alles andere; im besten Falle anders: avantgardistisch, ausgeflippt, materialintensiv, goldglänzend, bibliophil  … usw. usw. Aber elegant gebunden, danach sucht man oftmals vergebens. Seit Jahren schon lungert dieses Bildchen auf meinem Rechner herum, so lange, dass ich die Quelle völlig verschwitzt habe. Ich zeige es trotzdem. Das kleine gestochene Buchbinder-Etikett stammt wahrscheinlich aus dem mittleren bis späten achtzehnten Jahrhundert und erinnerte die vielen vor der Revolution geflohenen französischen Buchliebhaber daran, dass auch in England erstklassige Buchbinder arbeiten, nicht nur im gelobten Land des Franzbandes. 

Einfach schön ist das Buchetikett
des Herrn Tuck aus der Paternoster Row.