Montag, 14. Mai 2018

Früher war manches besser: Album Victorian Style

Es ist so, das ständige Genöle, früher sei ALLES besser gewesen, halte ich für vorgeschobenes Geschwurbel, um zukunftsorientiertes Denken und Handeln zu kaschieren. Manches von früher war wirklich besser und ist unverdienter Maßen in Vergessenheit geraten. Im Winter las ich von einem Buchbinde-Workshop zum Thema „Album Victorian Style”, den ich - auch aus aktuellem Interesse - gerne besucht hätte. Leider fand der an der Westküste der USA statt. Und weil San Francisco so furchtbar weit weg ist, habe ich die Instruktorin, Bettina Pauly (Buchkünstlerin, Druckerin, Buchbinderin), um ihr Handout zum Kurs gebeten und bekommen. Mit großer Freude habe ich mich an die Arbeit gemacht, ich wollte Bettina nicht enttäuschen. Leider prügelte die Aktualität seit dem erbarmungslos auf mich ein, ich bin mit beiden begonnenen Exemplaren noch nicht fertig geworden.
Album Victorian Style - Vorbeitungen














Einmal für das Thema sensibilisiert, entdeckte ich am frühen Samstagmorgen per Zufall in der Stiftskirche von Wunstorf ein schönes Beispiel, wie man aus einer Lose-Blatt-Sammlung mit rund 100 Blatt Zeichenkarton ein echtes Album baut, das sich einwandfrei umblättern lässt und so seine seelsorgerischen Schätze, die meisten von Kinderhand gefertigt, präsentiert.
Natürlich konnte ich  nicht wirklich in die Struktur des Riesenbuches (geschätztes Maß ca. 2 m breit, ca. 1 m hoch, ca. 25 cm dick) Einblick nehmen. Ich habe jedoch gesehen, dass es nach dem System gebunden war, das ich bei Bettina Pauly gefunden hatte. Die Einbanddecke hat gut und gerne 8 - 10 mm Stärke. Bitte die besonders stabile „Kapitale-Lösung” zu beachten.
Das machte meinen Samstag, äh, Sonnabend, ich befand mich schließlich in Niedersachsen.
Wunstorfer Album, Vorderansicht


Wunstorfer Album von oben, besonders stabile „Kapitale”

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