Mir, dem gelehrigen Schüler eines wahrhaft deutschen BuBi-Gurus, Karl Heinz Krons (Jahrgang 1926), war jahrelang nicht bewusst, welch edle, global gültige Bindetechnik ich da erlernt hatte. Während meiner Jahre in der Behindertenwerkstatt habe ich mit meinen KollegInnen dort täglich ein oder mehrere Dutzend Pappbände produziert, vor Weihnachten durften es auch schon mal über 100 Stück am Tag sein. Pappband und Bradel-Band waren mir Alltag und keines besonderen Nachdenkens wert.
Doch nachdem ich im „Selbststudium” und/oder unter Anleitung guter Buchbinder aus aller Herren Länder einige andere Techniken gelernt und angewendet habe, stelle ich heute theatralisch fest: Verachte mir den (Edel-)Pappband nicht, denn er ist schnell und gut erlernbar, die Werkstücke können zeitnah fertiggestellt werden, ein solches Buch ist sehr schön und individuell zu gestalten und, wenn der Bezug von guter bis exzellenter Qualität ist, habe ich ein Werkstück mit langer Haltbarkeit angefertigt.
Und heute finde ich diese kleine Publikation zum Thema. Das freut mich sehr. Und ich hoffe, dass es Peter Verheyen gelingt, immer mehr Buchbinder zum ‚Edelpappband’, vulgo ‚Millimeterband’ zu bekehren.
»Edel sei der Band, pappreich und gut« :D |
3 Kommentare:
Genau, mehr schöne Pappbände braucht das Land - wo darf ich unterschreiben?
Tanja Karipidis, Buntpapiermacherin
Ja, Tanja, du musst nirgendwo unterschreiben — solange du die Vorderseite deiner Papiere so schön gestaltest wie bisher und die Rückseite mit deinem Namen stempelst.
Und ich finde, wir sollten Peter Verheyens Anstupser weiterführen und mehr Promotion für schöne, will sagen Edelpappbände machen.
Genau, weninger Pappnase, mehr Pappbänder. Danke.
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