Zu den Koperten fällt mir spontan ein, dass die - und die berühmte 1-2-Lagen-Technik der Nag-Hamadi -Funde mit die ältesten Buchbindetechniken sind. Erforscht und dokumentiert sind erstaunlich gut erhaltene, leimfreie Bücher aus den ersten Jahrhunderten nach Chrsti Geburt. Es muss also was dran sein an der Näh-/Heftkunst der Äthiopischen Mönche, der Aramäer und vieler arabischer Menschen rund um das Mittelmehr.
Darüber hinaus wurde mir klar, dass ein Buch in koptischer Bindetechnik aussieht als ob seine Herstellung keine Mühe machen und das Heften recht einfach wäre. Beides täuscht. Äußerlich ist alles ganz einfach; in der Ausführung jedoch sind minimale Details von großer Bedeutung und wichtig für Schönheit und Funktionalität.
Dann möchte ich noch anmerken, dass die historische Bindetechnik, und das beweist auch ein kurzer Besuch auf etsy und dawanda, der Phantasie von Amateuren und Profis bei der Wahl des Materials keine Grenzen setzt.
Im Gegensatz zu einem Blogger, der bedauernd schrieb: „Während […] christliche Mönche vorwiegend Gebetbücher mit dieser Bindung herstellten, wird heute […] nur noch von wenigen Handbuch- und Hobbybuchbindern angewendet, um Fotoalben, Notizbücher oder andere kunsthandwerkliche Bücher herzustellen.” behaupte ich: Es werden immer mehr! Schau dir mal an, was im englischsprachigen Raum ‚abgeht’
12 Koperten, 6 Teilnehmer_innen, 2 halbe Tage Lernarbeit |
Der Meister himself korrigiert unter dem kritischen Blick der Schülerin die Heftung der berüchtigten „letzten Lage”. |
1 Kommentar:
Ja, ich gebe Dir recht. Inzwischen gibt es auch schon soviele koptische Bindungsvarianten, daß man sich fast daran sattsehen kann. Eine regelrechte "koptische Marktüberschwemmung" finde ich :-).
LG Papierfrau
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