Um handwerklich nicht ganz zu verblöden, repariere ich momentan für einen Freund zwei voluminöse Bücher aus den frühen 60er Jahren. Thema: Oldtimer. Mit Goldschnitt. Hui!
Wie habe ich diese beiden Schwarten schon verflucht. Das damals so gerne durch die Druckmaschine geschickte Offsetapier ist sauschwer und mächtig oberflächenbehandelt. Die Pappe in den Buchdecken ist Müll und stinkt jämmerlich, wenn sie angefeuchtet wird. Die buchbinderische Verarbeitung verdient nicht die Bezeichnung. Die kiloschweren Buchblöcke sind noch nicht einmal gelumbeckt worden, sondern lediglich mit einem Hauch von Schmelzkleber zusammengeklatscht. Keine Spur von einer Hülse, die das Öffnen und Schließen schwerer Bücher unterstützen sollte. Kein Wunder, dass die Bücher auseinander brechen. Buch 2 braucht darüber hinaus einen neuen Rücken.
Nun gut, ich habe die Blöcke sauber (wg. Goldschnitt) ausgerichtet, am Rücken eingesägt, ordentlich gelumbeckt, Fäden eingelegt und mit 3F-Gaze stabilisiert. Die Hülse aus Kraftpapier ist auch schon drauf. Das sollte für die nächsten Jahre halten und der Besitzer kann wieder genäschig darin blättern. Was der Mann, der ein begnadeter Mechaniker ist, gerne tut, denn computern mag er gar nicht.
Noch nicht ganz fertig: Der Rücken fehlt noch und die 3F-Gaze lässt sich nur ungern abbilden. |
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