Donnerstag, 26. November 2015

Ein Recycling-Buch oder: Alles Reste oder was

Während meiner Zeit in der Behindertenwerkstatt, einem veritablen Grafischen Betrieb, kam ich - Zufall oder auch nicht - mehrmals am Tag an der Sammelkiste des Papierschneiders vorbei. Dabei fand ich gelegentlich Papier- und Pappabschnitte, die ich vor dem gierigen Schlund des Altpapierhändlers „retten” konnte. Weil das abgegebenen „gute” Abfallpapier nach Gewicht abgerechnet wurde, entstand der Werkstatt ein Schaden im Rahmen von wenigen Cent. Doch für den Amateur-Buchbinder waren die kleinen Beutestücke unbezahlbar. Daraus und den schönen Resten aus der Sammelkiste für Leinen und Leder, die sich im Laufe eines 30jährigen Amateur-BuBi-Lebens ansammelten, wurde dieses „Müllbuch” gebaut.
Den Block habe ich aus 70g/qm Fein-Schreib-Chamois geheftet, Vor- und Nachsatz stammt von dem leider nicht mehr aktiven Buntpapierer Salmen aus Bonn. Den Einband baute ich aus 1,5 mm Maschinenlaufpappe, bezogen mit der Deckschicht eines lebensmittelechten Versandkartons. Durch trickreiches Beschneiden wurde daraus dann ein personalisiertes Schreibbuch, mit dem ich mich für einige gute Tips und Tricks in Bezug auf ein paar meiner geheimen Privatprojekte bedanken konnte, ganz davon abgesehen, dass dadurch auch ein ordentlicher Umsatz generiert wurde.

Ein „eisiges” Recycling- und Resteverwertungsbuch

P.S.: Die nach einem 10 min. Wasserbad abgelöste Deckschicht eines Versandkartons
von guter Qualität  lässt sich ganz hervorragend kaschieren.

2 Kommentare:

Peter D. Verheyen hat gesagt…

Ich liebe diese Garbage Books - tolle Idee und sehen schick aus.

pzillig | vuscor hat gesagt…

Ich mach mich schon bei meinen Kumpels unbeliebt, weil ich an keinem Pappendeckel-Stapel vorbeigehen kann ohne nach was brauchbarem zu schnüffeln. Die schämen sich schon. Aber die binden ja auch keine Garbagebooks. ;)