Dienstag, 2. Juli 2013

Über die Feinde des Buches

Dass ehrenwerte Buchbinder unter der Knute bestimmter Auftraggeber, gewissen manischen oder despotischen Büchersammlern, auch edelste Buchschätze mit Hilfe ihrer Beschneidhobel oder Blockschneider auftragsgemäß in größenvereinheitlichte Bibliotheksexemplare konvertierten, machte schon den alten William Blades wütend. In seinem Buch von 1905, The Enemies of Books, wird das sehr deutlich. Er listete die Feindes des Buches auf und beschrieb ihre Sünden wider das gebundene Buch: Feuer, Wasser, Gas und Heizung, Staub, Vernachlässigung, Ignoranz und Bigotterie, Ungeziefer, Buchbinder, Sammler, Dienstboten und Kinder. 
Ist das jetzt klar, Buchbinder!?
Deshalb war dieses kleine Avis-Zettelchen hier notwendig & nützlich. Ob es auch wirklich genutzt hat? Schaut sich unsereiner in Antiquariaten, Bibliotheken oder bei Online-Versteigerungen Exponate oder Lose an, ist starker Zweifel angesagt. Der aufmerksame Buchliebhaber versteht gelegentlich die Welt nicht mehr, angesichts seltener Inkunabilien, denen sogar der oberste Rand der Initialen weggehobelt worden ist; Motto: Passt schon! Manche der Raritäten sind im Bund so eingezogen, dass man sich die ersten Silben mancher Zeile selber ausdenken muss, lesen geht nicht. Dazu kommen nicht selten bis auf wenige Millimeter eingekürzte Ränder: einfach grauslich wie der Begriff „Beschnitt” gar zu wörtlich genommen wurde.  (Quelle: https://www.facebook.com/Reliureetcompagnie)

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