Um die vorletzte Jahrhundertwende hatte Rudolf Mosse in Berlin aus einer kleinen Annoncen-Expedition ein Zeitungsimperium geschaffen, das seinesgleichen in Europa nicht hatte. :: Mehr Infos hier :: Nach seinem frühen Tod übernahmen die Erben sein Geschäft und entwickelten es zu einem der bedeutendsten Medien-Konzerne ihrer Zeit. Das unrechtmäßige Ende für Mosse kam, wie in so vielen Geschäftsfeldern, durch die Nazis, von langer Hand durch reichsdeutsche Verlage vorbereitet und geleitet sowie von willfährigen Behörden unterstützt.
Aus der bemerkenswerten Reihe schöner und zielgruppenorientierter Mosse-Werbemittel stammen diese Mappe, die mir meine Buchbindefreundin Astrid anlässlich unseres letzten Treffens schenkte. Natürlich konnte ich die sichtbar gebrauchte, in Ehren gealterte, aber wg. der hervorragenden Verarbeitungs- und Material-Qualität noch wenig derangierte Mappe nicht einfach ins Regal stellen. Was also damit tun? Per Zufall fand ich dann im letzten Bonefolder einen Artikel von Karen Jones, der mir den Impuls zum „re-use” der Mappe gab. Konvertiert von der leeren, unvollständigen Werbemappe für Tageszeitungen, bebilderte Kolportagedrucke und Herz- und Schmerz-Schmonzetten wurde daraus eine stabile und ansehnliche Archivbox. (Für Füchse: Nächstes Mal werde ich eine Schnittfläche wie die neben dem neu aufgesetzten, mit schwarzem Bugra bezogenen Kasten natürlich entsprechend einfärben. Siehe auch im Bild o.r. ;-)
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